Serles
2717 Meter
Bei einer Wanderung auf die Serles eröffnet sich Bergwanderern ein unvergleichliches Panorama auf die Stubaier Alpen, dem Karwendelgebirge und der Zillertaler Bergwelt bis hin zu den Dolomiten.
Nicht ohne Grund wird dieser Berg auch der „Hochaltar von Tirol“ genannt. Zudem wird man mit einem wunderschönen und sehr großen Gipfelkreuz belohnt.
Zahlen und Fakten
Über die Tour | ||
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![]() | Land und Region | Österreich, Stubaital |
![]() | Jahreszeit | Sommer (Juli-September) |
![]() | Gipfelhöhe | 2717 Meter |
![]() | Tourdauer | ca. 5-6 Stunden |
![]() | Kilometer | 12,3 km |
![]() | Erfahrungslevel | Einsteiger |
![]() | Klettersteig (Schwierigkeitsgrade) | kein Klettersteig, teilweise kurze, seilgesicherte Passagen und Leitern |
![]() | Technik | 3/10 |
![]() | Kondition | 5/10 |
![]() | Höhenmeter hoch | 1660 Meter |
![]() | Höhenmeter runter | 1660 Meter |
Tourenbeschreibung vom | August 2022 |
Beschreibung
Die Tour gehört zu den Seven Summits of Stubai. An der Tourismus-Info könnt ihr euch eine Stempelkarte abholen (pro Person eine Karte). Am Gipfelkreuz habt ihr die Möglichkeit, diese an einer Vorrichtung zu „stempeln“. Wenn ihr 3 Touren gemacht habt, könnt ihr euch dafür ein T-Shirt abholen. Wenn alle Gipfel erfolgreich absolviert wurden, bekommt eine sehr schöne Trophäe aus Zirbenholz, ein absolutes Unikat.

Empfohlene Ausrüstung
12-15 Liter Rucksack für die Wandervariante: Günstig mieten im deinGipfel Store
18-24 Liter Rucksack für etwas mehr Stauraum: Günstig mieten im deinGipfel Store
weitere Ausrüstungsgegenstände: Shoplink zu deinGipfel
GPS Daten Parkplatz
Achtung ! |
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Für jede unserer Touren gilt: Lebensgefahr bei schlechtem Wetter!Plant eure Wanderung sorgfältig nach euren individuellen Fähigkeiten! Schlechtes Wetter kann am Berg tödlich enden! Bei starken Unwettern gilt grundsätzlich: Umkehren oder Schutz suchen! |
Tourenbeschreibung
Der Morgen und zugleich unsere erste Tour im Stubaital startet bequem von unserem Campingplatz „Camping Stubai“ aus.
Wir empfehlen einen frühen Aufstieg, da es gerade in den Sommermonaten sehr heiß werden kann.


Vom Campingplatz aus fahren wir 5 Minuten bis zu einem kostenfreien Parkplatz im Ort „Oberkampl“.
Dort befindet sich der eigentliche Startpunkt unserer Wanderung.
Falls diese Plätze belegt sein sollten, dann schaut euch im Ort ein wenig um, dort werdet ihr sicherlich eine (kostenlose) Parkmöglichkeit finden.

Entlang der Kampler Staumauer (Waldrand von Kampl) folgen wir dem Weg über eine kleine Brücke in Richtung „Serles (4h)“, direkt linksseitig in ein Waldstück hinein. Die Aktualisierung eurer GPS-Uhr solltet ihr auf „minütlich“ umstellen, da im Wald kein guter Empfang vorhanden ist und sie somit schnell überfordert sein kann, wie auch in unserem Fall.
Für diese Tour sind Trailrunning-Schuhe definitiv ausreichend, damit du schnell und flexibel in der Fortbewegung bist.

Erst nach der kleinen Holzbrücke und einer erneuten Beschilderung wird die Bergwanderung „Serles“ als schwer (schwarzer Punkt) klassifiziert. Dies stuft aber nur den ersten Teil der Wanderung ein. Wir folgen dem Schotterweg nach rechts.
Auf dem steilen und serpentinenähnlichen Anstieg durch ein Waldstück nach oben kreuzen wir eine Schotterstraße. Der Weg lässt uns keinen Spielraum, er ist der einzige Weg in diese Richtung.

Lasst euch nicht verunsichern, beide Wege führen nach oben, der eine steil und deutlich kürzer (unser Weg), der andere deutlich länger und flacher. Wichtig sind die Angaben in Komoot bzw. die gelben Wegweiser, die uns stets begleiten.
Ihr könnt entweder den geschlängelten Schotterweg nach oben gehen oder den bereits bestehenden Trampelpfad nutzen, der den Schotterweg quert.

Der Trampelpfad ist stets mit der Landesflagge an Baumstämmen markiert.

Ab diesem Wegweiser wird unsere Tour von einer schwierigen Wanderung (schwarzer Punkt) zu einer Wanderung mit rotem Punkt und somit deutlich leichter als zuvor. Das bedeutet für uns, dass es zumindest (wie auf dem Wegweiser beschrieben) bis zum „Alpengasthof Wildeben“ nicht mehr ganz so anstrengend ist. Aber ins Schwitzen kommt man dennoch.

Kurz vor der Hütte erreichen wir den Wanderweg, auf dem unser Trampelpfad unweigerlich endet. Dies ist der einzige Weg hinauf zur Hütte „Alpengasthof Wildeben“ (Link). Wir wandern weiter bergauf.

Der weitere Weg zum Gipfel der Serles befindet sich unmittelbar hinter der Hütte, somit folgen wir an dieser Stelle dem Wegweiser in Richtung „Alpengasthof Wildeben“.

Wir lassen es uns natürlich nicht nehmen und werfen einen Blick auf die Holztafel unmittelbar vor uns. Sie beschreibt das Zusammenleben von Flora und Fauna in der Region und bietet einen topografischen Überblick über die Stubaier Alpen.

Geschafft! Zumindest das erste Viertel der Route (Rückweg inkludiert). Nachdem wir nach ca. 2 Stunden die Hütte erreicht haben, kommen wir so allmählich aus dem Wald heraus und siehe da, auch der Internetempfang ist deutlich besser als zuvor. Auch auf dem kompletten Weg zum Gipfel bleibt der Empfang stabil.
Der Alpengasthof „Wildeben“ auf 1781 Metern Höhe bietet einen einladenden schönen Außenbereich mit freilaufenden Hühnern. Ihr könnt dort nächtigen, was unserer Meinung nach aber nicht notwendig ist, da die Tour definitiv an einem Tag begangen werden kann.

In östlicher Richtung (rechtsseitig des Alpengasthofes) finden wir den Aufstieg zum „Serles Jöchl“, unserem ersten richtigen Rastplatz des Tages, an dem wir eine längere Pause einlegen, um die Aussicht zu genießen.
Der OEAV (Österreichischer Alpenverein) hat den Bergwanderweg als mittelschwere Tour (roter Punkt) klassifiziert und eine Wanderzeit von ca. 1 ½ Stunden angesetzt.
Den „Naturschauplatz Wildeben“, welchen wir zwangsläufig durch den Trampelpfad passieren, schauen wir uns auch mal genauer an.

Der Trampelpfad ist für uns eindeutig als solcher zu erkennen und wir folgen ihm bis zur nächsten Beschilderung.

Die drei wunderschönen Gipfel, die uns während der Tour als spektakuläre Kulisse begleiten, lassen wir beim letzten Anstieg zum „Serles Jöchl“ rechtsseitig liegen.

Am Naturschauplatz Wildeben blicken wir auf eine weiträumige Fläche Natur und diese Infotafel, welche bei allen „Seven Summits“-Touren mit interessanten Informationen lockt.
So entnehmen wir, dass der Dichter Goethe auf dem Weg nach Italien so von der Kraft der Serles begeistert war, dass er diese mit seinem dreistufigen Bau den „Hochaltar von Tirol“ nannte.
Auf dem Weg zum Serles Jöchl (2384 m) begleitet uns die sogenannte „rote Wand“ den Hang hinauf, welche sehr schön anzusehen ist und mit ihren 2425 Metern sehr mächtig scheint.

Südlich der steilen Wand befindet sich die Lämpermahdspitze (2595 m).
Vom Rastplatz (Serles Jöchl) aus habt ihr einen noch deutlicheren Blick auf die Lämpermahdspitze.
Die Lämpermahd ist ein eigenständiger kleiner Gipfel am langen Grat zwischen Stubaital und Wipptal. Dieser ist etwas anspruchsvoller und erfordert absolute Trittsicherheit!
Tipp: Für die Tour zur Lämpermahdspitze eignet sich der Startpunkt „Maria Waldrast – Walfahrtskloster“ (mit ausreichend Parkmöglichkeiten) der östlich der Serles liegt. Von diesem Startpunkt aus kann die Serles übrigens auch erreicht werden.

Der steile Weg verläuft zwischen der hohen Westwand und der Südlichen „roten Wand“ durch eine mit Geröll gefüllte Rinne hindurch. Der Weg ist eindeutig als solcher zu erkennen, zum einen durch den vorgezeichneten schmalen Trampelpfad und zum anderen durch die Farbmarkierung auf den Steinen.

Hier nochmal die Sicht (vom Serles Jöchl aus) auf unseren Weg, der bereits hinter uns liegt.


Wir lassen den Rastplatz und die rote Wand hinter uns, bewegen uns weiter in Richtung Norden und somit in Richtung Gipfel. Der markante Einstieg zu den letzten Metern über den ausgesetzten Felsabsatz zum Gipfel beginnt mit einer Stahlleiter.
Laut dem gelben Wegweiser, welcher sich auch hier befindet, dauert es noch maximal 60 Minuten.

Hier befindet sich die markante Stahlleiter, als Einstieg zum letzten Abschnitt der Etappe.
Einige wenige Passagen, die mit Stahlseilen gesichert sind (kein Klettersteig), führen uns zum mit Schutt bedeckten Südwestrücken bergauf.

Ein Klettersteigset wird nicht benötigt. Das Foto täuscht ein wenig, rechtsseitig der Stahlseile geht es nicht steil herunter. Wir haben uns explizit dagegen entschieden, um Platz und vor allem Gewicht zu sparen.
Wir nutzen die Stahlseile eher, um uns schneller hinaufzuziehen und Zeit zu sparen. Aus diesem Grund werden die Wanderstöcke von uns nicht weggepackt, sondern immer mit einer Hand festgehalten. Zwischenzeitlich tauchen immer mal wieder solche Stahlseilbefestigungen auf.

Nach weiteren 30 Minuten und gut 300 Höhenmetern über Geröll und Schutt haben wir es dann endlich geschafft.
Das Gipfelkreuz auf dem großflächigen Plateau sieht man erst kurz vor Ende, also lasst euch nicht auf den letzten Metern entmutigen.

Der allerletzte Anstieg führt rechtsseitig entlang.

Da ist es! Das Gipfelkreuz der Serles. Vor uns erhebt sich ein fast 10 Meter hohes Gipfelkreuz in voller Pracht. Mann, ist das groß.

Das typische Abklatschen des Gipfelkreuzes darf natürlich nicht fehlen.

Durch verschiedene Wanderpassagen, die durch die dichte Vegetation des Waldes bis hin zu Schotter- und Steinwegen führen, ist die Tour definitiv abwechslungsreich.

Nach der verdienten Pause auf dem Gipfel noch schnell unsere Stempelkarte abstempeln und dann geht es schon wieder auf den Rückweg.
Seitlich am Gipfelkreuz befindet sich die Möglichkeit, eure Seven Summits Karte zu stempeln. Dafür nutzt ihr das schwarze Gerät unterhalb der Tafel, so wie wir es auch gemacht haben.

Auf der ganzen Tour kam uns nur ein Pärchen entgegen, ansonsten hatten wir den Gipfelanstieg für uns alleine. Deshalb haben wir vor dem Abstieg noch einmal die Ruhe genossen! Die Tour haben wir unter der Woche (Montag) gemacht.
Abstieg

Hier gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Der Abstieg ist letztendlich der gleiche Weg wie beim Aufstieg, nur deutlich schneller.