Großer Waxenstein

2277 Meter

Der Große Waxenstein ist ein schöner Gipfel den man vom Parkplatz aus schon bewundern kann. Er bietet eine schöne, ausgesetzte Naturroute mit Blick ins Höllental bis zum Jubiläumsgrat.

Der Große Waxenstein kann als herausfordernde Tour an einem Tag, oder mit einer Übernachtung in der Höllentalangerhütte bewältigt werden.

Zahlen und Fakten

Über die Tour
Land und Region Deutschland, Bayern, Garmisch-Partenkirchen
Jahreszeit Mai - September
Gipfelhöhe 2277 Meter
Tourdauer ca. 10h ab Parkplatz, ca.8h ab der Höllentalangerhütte
Kilometer 18,3 km
Erfahrungslevel Fortgeschritten
Klettersteig (Schwierigkeitsgrade) Kein Klettersteig vorhanden
Technik 6/10
Kondition 6/10
Höhenmeter hoch 1420 Meter
Höhenmeter runter 1420 Meter
Tourenbeschreibung vom Herbst 2022

Empfohlene Ausrüstung

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Startpunkt (Parkplatz)

Achtung !

Für jede unserer Touren gilt:

Lebensgefahr bei schlechtem Wetter!

Plant eure Wanderung sorgfältig nach euren individuellen Fähigkeiten!

Schlechtes Wetter kann am Berg tödlich enden!

Bei starken Unwettern gilt grundsätzlich: Umkehren oder Schutz suchen!

Hütten und Verpflegung

Höllentalangerhütte mit Möglichkeiten zu Speisen und zu Nächtigen: Link

Tourenbeschreibung

Unsere Tour beginnt für uns am gebührenpflichtigen Parkplatz „P2 Wanderparkplatz“ in Hammersbach. Dieser ist tagsüber immer gut besucht, da von hier aus weitere Touren, wie z.B. zur Zugspitze und zur Alpspitze gestartet werden können.

Für unsere Wanderung nehmen wir ein Zwei-Tages-Ticket für 20 €, das sowohl mit Kleingeld als auch mit Karte bezahlt werden kann. Alle Preise sind am Automaten angegeben.

Der Parkplatz ist groß genug, man sollte aber nicht zu spät losfahren, da die Plätze knapp werden können.

Auf dem Weg zum heutigen Etappenziel, der Höllentalangerhütte, haben wir viel Gesellschaft.

Die Hütte ist immer gut besucht und bietet die Möglichkeit, Touren wie auf die Alp- oder Zugspitze zu unternehmen.

Den ersten Teil der Route kann man auf diesem Weideweg am Waldrand entlang wandern oder entlang der Höllentalstraße, bis man auf Höhe eines Baches nach rechts abbiegen und sich links des Baches halten muss.

So gelangt man immer tiefer in den Wald in Richtung Höllentalklamm, wo man immer wieder auf viele Menschen trifft.

Der Weg ist sehr angenehm zu gehen und wurde, wie man sehen kann, zum Teil mit breiten, künstlich angelegten Stufen versehen.

Nach ca. 20 Minuten erreichen wir den ersten gelben Wegweiser (mit Zeitangabe), der uns zum kostenpflichtigen Weg durch die Höllentalklamm (45 Min.) führt.

Von Hammersbach (Parkplatz) führt ein breiter Schotterweg mit wechselnder Steigung, zuletzt in einigen Kehren durch ein Waldstück, hinauf zum Eingang der Höllentalklamm (1045 Höhenmeter).

Ab hier hat man die Möglichkeit, zwischen dem etwas schnelleren Weg durch die Höllentalklamm (1 ¾ Std.) nach links oder dem etwas längeren Weg über den Stangensteig (2 Std.) zur Höllentalangerhütte zu wählen.

 

Eigentlich kein großer Unterschied, aber für alle, die noch nie in der Höllentalklamm waren, ein kleines nasses Abenteuer, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Nach weiteren 5 Minuten erreichen wir den kostenpflichtigen Zugang zur Höllentalklamm.

 Wer diesen Weg wählt, sollte eine Regenjacke tragen. Es ist unvermeidlich, dass man nass wird.

Die Eintrittspreise (einfache Strecke) liegen zwischen 2 und 5 Euro und sind abhängig vom Alter und einer DAV-Mitgliedschaft. Außerhalb der Öffnungszeiten ist der Weg durch die Schlucht kostenlos, da der Zugang offen ist.

Wer sich für die Geschichte der Höllentalklamm interessiert, sollte unbedingt das kleine, kostenlose Höllentalmuseum besuchen. Es liegt unübersehbar am Weg.

Auch wenn es in diesem Moment nicht so aussieht, ist hier an diesem Tag und generell in den Sommermonaten ein ziemlich hohes Verkehrsaufkommen von Wanderern und normalen Touristen, die zur Hütte und wieder zurück wollen. Die 15 Minuten Zeitersparnis, die man auf diesem Weg einspart, gehen dabei schnell wieder verloren.

Die enge Schlucht mit ihren reißenden Wassern wird auf einem ausgebauten Steig in durchschnittlich gut 30 Minuten durchwandert. Dabei kann es sehr feucht werden, auch wenn es einige Tunnelsysteme gibt, die vor der Nässe schützen sollen.

Aus der Schlucht heraus und nach zwei Seitenwechseln erreichen wir die Höllentalangerhütte (1387 m).

Wir haben frühzeitig reserviert, um noch zwei Plätze im Schlaflager zu bekommen. Gerade im Sommer empfiehlt es sich, rechtzeitig online zu reservieren.

 

  Als DAV-Mitglied spart man 10 € pro Person und Nacht.

 

Außerdem können 110 Schlafplätze schnell weg sein.

Am nächsten Morgen geht es früh los. Am besten hat man sich schon am Vorabend etwas vorbereitet. Das Frühstück auf der Hütte ist meiner Meinung nach für den Preis etwas dürftig.

Ab hier beginnt der eigentliche Teil unserer Bergtour. Der Weg bis hierher ist sehr leicht zu finden und sehr gut markiert, was vom Waxenstein selbst nicht unbedingt der Fall ist.

 

Von der Höllentalangerhütte gehen wir nach links in Richtung Zugspitze und überqueren relativ nahe an der Hütte rechts eine Art Brücke (mit meist ausgetrocknetem Bachbett).

 

Der Waxenstein ist leider nicht ausgeschildert. Wir gehen links vorbei, folgen dem Schotterweg ein kurzes Stück bis zum leicht bewachsenen Felssockel und halten uns links.

Von hier aus geht es links weiter. Orientierungspunkt ist eine Gedenktafel für zwei verstorbene Bergsteiger an einem kleinen Felsen.

Gleich dahinter biegen wir nach rechts ab und sehen ein relativ schlecht erkennbares verwittertes „W“ für Waxenstein.

 

Wir sind auf dem richtigen Weg. Vor dem Buchstaben geht der Weg nach rechts weiter.

 

Der Einstieg hier ist wegen der Ausgesetztheit neben der Rinne eine der anspruchsvollsten Stellen der Tour! Zuerst geht es schräg rechts aufwärts, kurz an der Wasserfassung vorbei und dann ziemlich ausgesetzt über den Abgrund. Man quert schmale Grasbänder und überwindet einige Kletterpassagen (I) über Schrofen.

Nach ca. 5 Minuten queren wir schräg rechts an dieser Wasserfassung vorbei. Sie ist durch ein Wellblech gut zu erkennen und recht markant.

Immer wieder findet man rot markierte Steine, die das Passieren der ausgesetzten Stellen wesentlich erleichtern. Auf den mit Gras bewachsenen, hervorstehenden Steinen kann man sich gut festhalten und fortbewegen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Gras und Steine durch Regen rutschig sind.

Die Wand neigt sich immer mehr nach links und geht dann in Fels über. Man sollte sich immer wieder die Zeit nehmen, nach den roten Markierungen zu schauen, um auf dem richtigen Weg zu bleiben, da diese an einigen ausgesetzten Stellen schwer zu sehen sind. Einige dieser markierten Stellen sind besser zu sehen, andere weniger.

Inzwischen ist eine gute halbe Stunde vergangen und wir haben die Sonne im Rücken, die etwas Wärme spendet. Nach einer Linkskurve geht es weiter in Richtung Höllentalferner.

Dort sehen wir den einsamen Baum, der uns sagt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.  Der Hang ist auch nicht mehr ganz so steil wie vorher und somit deutlich angenehmer zu gehen. Wir folgen dem Weg weiter bergauf bis zur Waxensteinrinne.

 

Von hier aus sind es noch ca. 250 Höhenmeter bis wir die Waxensteinrinne erreichen, wo auf ca. 2030 m der Weg zum Schafsteig abzweigt. Wir folgen der Route weiter auf dem Schotterweg.

Wir folgen dem gut erkennbaren Pfad noch etwa 15 Minuten, bis ein weiterer Aufstieg durch felsiges Gestein beginnt.

Auf der linken Seite befindet sich eine schmale Rinne, die nicht geklettert werden muss. Rechts ist der Weg leicht bewachsen und angenehm zu gehen.

Nachdem wir den Aufstieg auf der rechten Seite gemeistert haben, sehen wir wieder eine rote Markierung und folgen dieser. Nach weiteren Höhenmetern stellen wir oben fest, dass es auf der anderen Seite wieder abwärts geht.

Aber auch dieser Abschnitt ist angenehm zu gehen und daher für uns schnell zu bewältigen.

Im weiteren Verlauf des Weges befindet sich eine weitere Gedenktafel. Links davon ist ein roter Pfeil in den Fels gemalt, der den weiteren Verlauf des Weges anzeigt. Weiter oben kommen wir zu einer Weggabelung, an der wir uns zwischen dem „Großen Waxenstein“ und dem „Kleinen Waxenstein“ entscheiden können. Wir machen eine Linkskehre zum großen Waxenstein.

 

Nach insgesamt 1970 Höhenmetern (ab Hammersbach) sind wir nun gut 3 Stunden unterwegs.

GW= Großer Waxenstein und KW= Kleiner Waxenstein. Wir folgen einfach dem Weg über die Anhöhe in Richtung Großer Waxenstein.

Dem Schotterweg folgend führt der weitere Weg rechts zwischen zwei Felsvorsprüngen hindurch.

Dort sehen wir ein „R“ für Rinne. Unmittelbar vor der Rinne machen wir eine kurze Pause. Auf der rechten Seite befindet sich die lange Rinne.

 

Dies ist auch unser späterer Rückweg bis genau zu dieser Abzweigung. Dann geht es, von oben gesehen, nach rechts in Richtung „Schafsteig“ weiter.

Die Abzweigung zum Schafsteig befindet sich auf knapp 2000 Metern Höhe.

 

Bis zum Gipfel sind es noch ca. 300 Höhenmeter, dann hat man über die Südflanke das Gipfelkreuz erreicht (noch ca. 45 Minuten).

Ein Stück klettert man in der Schlucht selbst, dann quert der Weg nach links und man kann am Rand entlang gehen. Es geht etwa 150 Höhenmeter geradeaus bergauf. Wegen des steilen Aufstiegs tragen wir einen Helm, um uns vor Steinschlag zu schützen. Auch wenn es nicht so aussieht, ist der Aufstieg sehr lang und steil. Hier zeigt sich, wer groß ist und lange Gliedmaßen hat, ist sowohl beim Aufstieg als auch später beim Abstieg klar im Vorteil.

Die Schlüsselstelle (schwierigste Stelle der Tour) ist unserer Meinung nach die Rinne, die aber maximal im 2. Grad geklettert wird.

 

[I. und II. Grad: „Mäßig steiles Felsgelände, aber kein Gehgelände mehr. Einsatz der Hände zur Fortbewegung erforderlich. Viele Griffe und Tritte erleichtern das Klettern. Ungeübte müssen am Seil gesichert werden.]

 

Einige Stellen sind so präpariert, dass der Abstieg mit einer Abseilschlinge erleichtert wird.

 

Nach oben hin wird das Gelände in der Rinne immer brüchiger und es findet sich immer mehr loses Geröll. Vorsicht und volle Konzentration sind angesagt. Unmittelbar nach dem Verlassen der Rinne finden wir weitere rote Markierungen.

 

Erst ganz zum Schluss, nach einer zweiten kleinen Rinne, erreicht man den Südgrat und auf diesem in wenigen Schritten das Kreuz auf dem Großen Waxenstein (2277m).

Oben angekommen wird man mit einem sehr schönen Gipfelkreuz und einem herrlichen Blick auf den westlich gelegenen grünlichen Eibsee belohnt. Weiter nordöstlich hat man auch den eigentlichen Ausgangspunkt der gesamten Tour, nämlich Hammersbach, im Blick. Direkt gegenüber dem Kreuz kann man über den Jubiläumsgrat bis zum Zugspitzmassiv blicken.

Abstieg

Der Abstieg erfolgt im ersten Teil wie der Aufstieg, d.h. wir gehen über den Südwestgrat hinunter zur Rinne, steigen diese hinab und gehen dann rechts weiter in Richtung Schafsteig (wo wir zuvor Rast gemacht haben).

Nach der Riffelscharte kommt man an einer weiteren markanter Stelle vorbei (sieht aus wie ein Mensch). Hier schlängelt sich der Weg linksseitig der Steinmassive entlang.

Ohne Nebel und Schlechtwetter ist der Weg auch aus der Ferne gut sichtbar, ansonsten kann es schwierig sein, ihn zu finden, vor allem wenn man ihn zum ersten Mal geht und nicht weit blicken kann.

Deshalb ist es wichtig, sich gut zu informieren und GPS-Daten dabei zu haben.

Die Orientierung / Wegfindung wird neben der Farbmarkierung durch die Steinmännchen (von Menschen zu Haufen aufgeschichtete Steine) erleichtert.

Nun gibt es nur noch einen Weg hinunter ins Höllental, der nicht zu verfehlen und gut befestigt ist.

Mit Blick auf die Höllentalangerhüte sind es noch einmal gut 45 Minuten. Immer wieder begleiten uns Gämsen und weiter oben auch Kühe.

Die letzten Meter führt der Weg durch ein kleines, bewaldetes Gebiet, bis man über Schotterwege und eine Brücke die Hütte auf 1.387 m erreicht.

Nach einer kurzen Rast in der Hütte und dem Auffüllen der Getränkevorräte geht es direkt weiter bergab, um noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder in Hammersbach zu sein. Der Weg führt wieder durch die Schlucht. Hier also wieder der gleiche Weg wie hinauf zur Hütte.

Zum Abschluss werden wir am Parkplatz mit dieser herrlichen Bergkulisse belohnt.

Links

Höllentalangerhütte: Link

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