Geier
(Tuxer Alpen)
2857 Meter
Der Geier ist der zweithöchste Gipfel der Tuxer Alpen mit einem außergewöhnlichen Geier-Gipfelkreuz aus Blech.
Zahlen und Fakten
Über die Tour | ||
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![]() | Land und Region | Österreich, Tirol (Tuxer Alpen) |
![]() | Jahreszeit | Juni - Oktober |
![]() | Gipfelhöhe | 2857 Meter |
![]() | Tourdauer | ca. 5 Stunden |
![]() | Kilometer | 7,3 km |
![]() | Erfahrungslevel | Anfänger |
![]() | Klettersteig (Schwierigkeitsgrade) | Kein Klettersteig, reine Wanderung |
![]() | Technik | 3/10 |
![]() | Kondition | 5/10 |
![]() | Höhenmeter hoch | 860 Meter |
![]() | Höhenmeter runter | 860 Meter |
Tourenbeschreibung vom | Oktober 2022 |
Empfohlene Ausrüstung
Wanderset Empfehlung 18-24 Liter: Günstig mieten im deinGipfel Store
weitere Ausrüstungsgegenstände: Shoplink zu deinGipfel
Navigation (Parkplatz)
Achtung ! |
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Für jede unserer Touren gilt: Lebensgefahr bei schlechtem Wetter!Plant eure Wanderung sorgfältig nach euren individuellen Fähigkeiten! Schlechtes Wetter kann am Berg tödlich enden! Bei starken Unwettern gilt grundsätzlich: Umkehren oder Schutz suchen! |
Kurz vorweg:
Hütten:
Lizumer Hütte (mit Schlafmöglichkeit); ohne Winterraum: Homepage
Seilbahnen:
Keine Seilbahn vorhanden
Ausrüstung
- Festes Schuhwerk,
- Bei Schnee & Eis: Grödel oder Steigeisen
Besonderheiten:
In unmittelbarer Umgebung der Lizumer Hütte befinden sich ein Hüttenteich, eine Käserei, eine Boulderwand und eine 9 m hohe Vorstiegswand. Es ist also für jeden etwas dabei. Ideal für Familien mit Kindern, aber auch alleine ein Erlebnis.
Im Sommer sind abwechslungsreiche Bergtouren zu vielen umliegenden Gipfeln, eiskalten Bergseen und den umliegenden Hütten (z.B. Glungezer- oder Weidenhütte) möglich.
Im Winter gibt es natürlich auch zahlreiche Aktivitäten wie Tourenski, Splitboards oder Schneeschuhwandern in allen Schwierigkeitsgraden.
Nach einem kurzen, aber knackigen Aufstieg (ca. 1:15 Std.) wird man bereits mit dem Blick auf den Junssee und direkt auf die Tuxer Alpen Richtung Süden belohnt.
Achtung:
In diesem Bereich befindet sich ein Truppenübungsplatz (Camp Lizum Walchen) des Bundesheeres. Hier finden regelmäßig Schießübungen statt. Es ist daher wichtig, sich tagesaktuell zu informieren, ob und in welchen Bereichen geschossen wird. Zu diesem Zweck sind in diesem Bereich Leuchttafeln angebracht.Tourenbeschreibung
Gegen 14.30 Uhr starten wir unsere Tour an der Lizumer Hütte. Sie liegt im hinteren Wattental inmitten des ausgedehnten Skitouren- und Wandergebietes der Wattentaler Lizum.
Wir empfehlen, etwas früher aufzubrechen, um bei Tageslicht wieder auf der Lizumer Hütte anzukommen.
Ein Parkplatz befindet sich beim Walcher Lager. Dieser ist jedoch ca. 1 ½ Stunden Fußweg über die Wattental-Landesstraße von unserem eigentlichen Ausgangspunkt entfernt. Viele parken auf Schotterflächen am Straßenrand, was wir nur in Ausnahmefällen tun würden.

Von hier aus folgen wir dem einzigen Wanderweg nach Süden. Es ist ein schmaler, sehr deutlicher Pfad. So kann man den richtigen Weg nicht verfehlen. Leider war der Außenbereich der Hütte nicht geöffnet. Normalerweise sitzen hier viele Leute auf den Bänken. Die Hütte ist im Sommer (Juni-Oktober) und im Winter (Dezember-April) geöffnet und verfügt über ausreichend Schlafplätze (ca. 80 Betten). Leider gibt es keinen Winterraum (im Notfall beim TÜPL Lizum des Bundesheeres nachfragen).

Das Foto (direkt oberhalb) wurde von einem anderen Wanderweg aus aufgenommen. Hier erkennt man aber rechts den Serpentinenweg, dem man folgt, bis man kurz vor den beiden großen Felsen nach rechts in Richtung Gipfel abbiegt.

Bereits nach wenigen Minuten erstreckt sich der weitere Weg nach rechts (Richtung Westen). Hier treffen wir auf den ersten Wegweiser in Richtung „Geier“. Schon nach kurzer Zeit haben wir einen Teil der Strecke zurückgelegt und blicken erstaunt zurück auf die Hütte, die schon sehr weit entfernt zu sein scheint.
Schaut man weiter in Laufrichtung, kann man erahnen, was auf einen zukommt, denn man erhascht bereits einen ersten Blick auf die schneebedeckten Gipfel.

Obwohl ich mir die Route mit Komoot anzeigen ließ, habe ich diese App kaum gebraucht. Der Weg ist mit vielen gelben Wegweisern (leider ohne Zeitangabe) und farbigen Markierungen in Form einer österreichischen Flagge auf Stein gemalt, gekennzeichnet. So war es für uns sehr einfach, den richtigen Weg zu finden.
Zu Komoot kann man sagen, dass es nicht verkehrt ist, die Navigation mitlaufen zu lassen. Manchmal scheint der Weg klar zu sein und dann war es doch der falsche. Gerade bei langen Tagestouren kann das fatal sein und ist umso wichtiger. Unsere erste kurze Rast machen wir an einem markanten riesigen Felsblock. Hier tanken wir noch einmal kurz Sonne, bevor wir uns in den Schatten der Gipfel begeben.

Für die Wanderung empfehlen wir definitiv festes Schuhwerk und keine Sportschuhe. Am Anfang ist der Weg mit viel Wiese bedeckt. Je höher wir kommen, desto felsiger wird es. Zwischendurch gibt es aber immer wieder Trampelpfade, die das Wandern sehr angenehm machen.
Auch zu dieser „späten“ Jahreszeit ist die Sonne noch sehr intensiv, so dass wir einen Teil der Tour im T-Shirt meistern können.
Sobald die Sonne hinter den massiven Felswänden verschwindet, wird es allerdings sehr schnell kühl.

Nach insgesamt 35 Gehminuten treffen wir auf einen weiteren Wegweiser. Diesem folgen wir weiter in Richtung „Geier/Tuxerjoch“.
Mit zügigem Schritt, aber ohne Hast, ist man von hier aus in einer Stunde am Gipfelkreuz.
Der Weg wird zunehmend anstrengender. Einige Schotterpassagen bis hin zu großen Steinen mit teilweise kleinen Schneeflächen zeichnen sich ab. Diese können jedoch ohne Probleme und auch ohne Unterstützung von Steigeisen o.ä. bewältigt werden.

Ein Blick zurück lässt erahnen, wie viele Höhenmeter wir bereits zurückgelegt haben.

Im Schatten merken wir den Entzug der Sonne und das Eis strahlt eine gewisse Kälte aus, so dass ich leicht fröstele und mir dann doch noch meine Thermojacke überziehe.
Der weitere Weg schlängelt sich im Aufstieg zwischen den Felsen hindurch.
Der Sonne folgend befindet sich linksseitig der Juchsee und rechtsseitig der Weg hinauf zum Gipfel.

Nach diesem noch überschaubaren Anstieg gibt es an einer Wegkreuzung neue Informationen. Ab hier sind es laut Wegweiser nur noch 20 Minuten bis zum „Geierjoch“ (unser Weg). Die Zeitangabe stimmt ziemlich genau.
Wie auf dem Foto zu sehen ist, gibt es einen deutlichen Hinweis des ÖAV zu dem Schießbetrieb des Bundesheeres. Deshalb an dieser Stelle noch einmal der Hinweis von uns:
Informiert euch vorher, ob und wo genau Schießübungen stattfinden. Andernfalls kann es lebensgefährlich werden und hohe Geldstrafen nach sich ziehen.
Auf dem Gelände befinden sich Leuchttafeln, die über aktuelle Schießübungen informieren.

Weiter nach Westen ist vom groben Schotter nicht mehr viel zu sehen. Einige größere Felsbrocken ragen aus dem Schnee heraus, was den steilen Aufstieg (bedingt durch den Steigungswinkel) noch einmal unterstreicht. Außerdem waren wir nicht die ersten, die an diesem Tag hier oben waren, wie man an den Fußabdrücken erkennen konnte. Dies haben wir uns zunutze gemacht, um Energie zu sparen und einen sicheren Halt im Schnee zu haben. Bei diesen Schneeverhältnissen und dieser Steigung bin ich vorsichtig und Schritt für Schritt in den vorhandenen Fußstapfen aufgestiegen, um sicher vorwärts zu kommen. Für den Abstieg empfehle ich optional Steigeisen als zusätzliche Trittsicherheit.
Auf den letzten Metern dieses Aufstieges erwartet uns nicht nur die Sonne, sondern eine weitere Überraschung.

Die Aussicht war atemberaubend. Die perfekte Harmonie zwischen der Bergkulisse und dem Juchsee. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Aber zuerst geht es auf den Gipfel. Der Weg zum Juchssee führt über einen steilen Schotterabstieg. Der Weg hinunter war sehr schmal und schnell auf einer Schotterfläche zurückgelegt. Trotzdem ist Vorsicht geboten, da der Schotter meist sehr locker ist. Der Aufstieg vom Juchsee ist der gleiche wie der Abstieg.

Nachdem der letzte Steilaufschwung auf der Schneefläche wie oben beschrieben überwunden war, erstreckte sich links (Richtung Süden) der Juchssee und rechts (Richtung Norden) der Geier als Gipfel auf 2857m.
Oben angekommen hatte ich ehrlich gesagt mit einem etwas größeren Geier als Gipfelkreuz gerechnet. Dieser reichte mir dann aber nur bis zur Brust. Manchmal sind es auch einfach die kleinen Dinge im Leben.

Am Gipfelkreuz, wenn man es so nennen will, erstreckte sich in Richtung Westen diese atemberaubende Landschaft. Ein unglaublicher Ausblick bis ins schöne Matrei am Brenner.

Abstieg
Auf dem Weg nach unten machen wir natürlich noch einen Abstecher zum Juchsee. Wer sich traut, kann auch hineinspringen, das Wasser ist eiskalt. Ich habe es nur ein paar Sekunden ausgehalten und bin dann gleich wieder heraus. Aber die Erfahrung war es auf jeden Fall wert.
Nach diesem kurzen aber intensiven Erlebnis im See geht es nun wieder zurück zur Lizumer Hütte.
Ab hier ist der Weg nach unten genau der gleiche wie nach oben.
Links:
Komoot: Link
Matrei am Brenner: Google Maps
Glungezer Hütte: Homepage
Weidenhütte: Homepage
DAV/ÖAV Klassifizierung der Wanderwege: Homepage
Klettersteig: (Schwierigkeitsgrade)